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Grundschule Mitte, Bochum

  • Anschrift
    Feldsieper Straße, Bochum
  • Auftraggeber
    Stadt Bochum
  • Beginn
    2019
  • Fertigstellung
    in der Realisierung
  • BRI
    18.988 m3
  • BGF
    4.001 m2
  • Leistungen
    Generalplanung
    Objektplanung
    Tragwerksplanung
    Technische Gebäudeausrüstung
    Freianlagen
    Bauphysik
    Brandschutz
    SiGeKo
  • Lichtbilder
    reiser & partner architekten bda

Das Baufeld für den Neubau der vierzügigen Grundschule liegt im hinteren Teil des Grundstückes an der Feldsieper Straße 94 in Bochum. An diesem Schulstandort befindet sich bereits das Gebäude der Gesamtschule Mitte, welches bereits im Jahr 2014 saniert und aufgestockt wurde, so-wie eine Turnhalle aus den 1950er Jahren. Über eine neu angelegte Zuwegung auf dem vorgelagerten Schulhof der Gesamtschule gelangt man zum neuen Schulhaus.

Der Neubau steht in räumlicher Verdichtung zu den bestehenden Gebäuden der vorhandenen Schule, wodurch eine klare Trennung zwischen dem Schulhof der Gesamtschule und dem neuen, geschützt liegenden Schulhof der Grundschule, erreicht wird. Der Raum zwischen dem Gebäudebestand wird städtebaulich durch den Neubau zu einem Vorplatz gefasst.

Die Höhenentwicklung des Gebäudes orientiert sich an den Bestandsbauten. Bewusst wird der Baukörper gestalterisch akzentuiert. Vor und zurückspringende Fassadenebenen, sowie unterschiedlichen Leibungstiefen, verleihen dem Schulhaus eine dezente Profilierung. Variierende Steinformate und differenzierte Fugenausbildungen nuancieren und akzentuieren die optische Wirkung. Der helle Klinkerstein steht im Kontrast zu den dunklen Fensterflächen, welche, wie zufällig, fast spielerisch angeordnet, das Spiel mit Licht und Schatten provozieren.

Das neue Schulhaus der Grundschule öffnet sich zu diesem Vorplatz mit einem unterschnittenen, folglich überdachten, Eingangsbereich. Von hier aus erreicht man über einen Windfang eine klare und offen gestaltete multifunktional nutzbare Fläche. Dieser offene und barrierefreie Bereich, bildet den räumlichen Mittelpunkt des Gebäudes. Alle im Erdgeschoß liegenden Funktionsbereiche der Schule orientieren sich hierhin. Auf kurzen und übersichtlich gestalteten Wegen, gliedern sich die Schulverwaltung, die Räumlichkeiten für den offene Ganztag sowie die Sozial- und Technikräume an.

Im Schnittpunkt der zwei am Innenhof vorbeiführenden Erschließungsachsen liegt die zentrale Multifunktions- bzw. Bewegungsfläche. Die eine Achse führt vom unterschnittenen Eingangsbereich über die Aula zum teilüberdachten Schulhof. Die Andere, bindet die beiden an der Fassade liegenden Treppenhäuser. Die Begegnungsfläche ist im Schulbetrieb auch als Substitut für die Regen-pause gut einsetzbar. Im Bedarfsfall wird durch eine mobile Trennwand ein Raum für besondere Ereignisse erzeugt.

Die Obergeschosse beherbergen die Klassenräume sowie die ergänzenden Inklusions- und Mehr-zweckräume. Sie sind brandschutztechnisch jeweils in zwei Clustern organisiert, wobei die räumlich zusammenhängende Wirkung dieser Fläche erhalten bleibt. Auch in den beiden Klassengeschossen wiederholt sich das Thema der multifunktionalen Fläche im Sinne einer zentralen, räumlich differenzierten Lernlandschaft. Der großzügige Bereich erstreckt sich rund um den Innenhof. So wird die natürliche Belichtung und Belüftung ermöglicht. Farbig gestaltete Oberböden zonieren die Flächen und bieten unterschiedliche Aktionsräume an. Ergänzt wir dieses durch eine flexibel nutzbares Möblierungskonzept. Die Lernlandschaften selbst bieten verschiedene Flächen für das Arbeiten in unterschiedlichen Gruppengrößen. Zusätzlich gliedern sich zur Außenfassade hin Gruppenzonen an, die ein geschützteres Arbeiten ermöglichen.

Der dreigeschossige, rechteckige Innenhof vergrößert sich in den beiden Obergeschossen und verbessert, als verknüpfendes geschossübergreifendes Element, zum einen die Belichtung der Innenzone und baut zum anderen Sichtverbindungen zu den anderen Geschossen auf. Das daraufhin abgestimmte Möblierungskonzept entwickelt den Innenhof zum Herzstück der Lernlandschaf-ten. Die vier Außenwände sind mit großzügigen Fensterflächen versehen. Die Laibungseinfassungen ermöglichen ruhige einzel- oder gemeinschaftliche Arbeitszonen ebenso, wie kommunikative Sitzbereiche und Liegezone.

Rund um die zentralen Lernlandschaften gruppieren jeweils paarweise die großzügigen, quadratischen Klassenräume. Jeder Klassenraum lässt über verglaste Seitenteile der Tür, Sichtverbindungen in die Lernlandschaft und Gruppenzonen zu.

Die Verwendung von natürlichen und „rohen“ Materialien wie Holz, Ziegelstein und Sichtbeton ist Teil des Materialkonzeptes. Kontrastiert wird dieses durch die farbigen Akzente für die Zugänge und den Lichthof. Das ansonsten reduzierte, zurückhaltende Farbkonzept ermöglich die Aneignung durch die Schüler:innen und Lehrenden.