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Kulturzentrum, Herne

  • Anschrift

    Willi-Pohlmann-Platz

  • Auftraggeber
    gmh Gebäudemanagement Herne
  • Beginn
    2008
  • Fertigstellung
    2010
  • BRI
    7.945 m3
  • BGF
    2.135 m2
  • Leistungen
    Objektplanung LP 1-9
  • Lichtbilder
    Deimel & Wittmar, Essen
  • Auszeichnung
    Auszeichnung Guter Bauten, BDA Bochum

Das im Zentrum der Stadt Herne liegende Kulturzentrum wurde im Jahre 1976 durch die Planer Allerkamp Architekten BDA errichtet. Reiser & Partner Architekten BDA erhalten den Planungsauftrag das Gebäude technisch, funktional und gestalterisch zu sanieren und zu erweitern. Alle Räume wurden komplett entkernt, von Schadstoffen befreit und sowohl technisch, als auch optisch neugestaltet. Ebenso ist ein zeitgemäßes Nutzungs- und Erschließungskonzept Anlass für die baulichen Veränderungen. Das bestehende Farb- und Materialkonzept des Kulturzentrums wurde für die vorgesehenen Eingriffe im Innen- und Außenbereich aufgegriffen und konsequent weiterentwickelt. Das neue, etwa 180m² große, transluzente, dreieckige Vordach ergänzt auf geometrisch einfache Weise die Gebäudegeometrie und betont die Eingangssituation des prominent gelegenen Gebäudes. Dies führt insgesamt zu einer Stärkung des städtebaulichen Raumes. In Verbindung mit den neuen vertikalen Erschließungselementen ist eine zeichenhafte Baugestalt mit Signalwirkung entstanden. Das Erschließungselement verbindet die Ebenen der Tiefgarage und des Willi-Pohlmann-Platzes mit dem Niveau des „neuen“ Kulturzentrums. Das unterirdische Foyer öffnet sich maximal zur Tiefgarage. Durch die Beleuchtung unterstrichen, wirkt der Raum fast szenisch und verdeutlicht seine Zugehörigkeit zum Kulturzentrum. Über diesen roten, dreieckigen Vorraum gelangt man wahlweise zur Treppe oder zum Aufzug. Die Ergänzung wurde als Stahl- bzw. Sichtbetonkonstruktion realisiert. Dach- und Fassadenflächen sind mit innenprismentierten Plexiglasröhren bekleidet. Wetterschutz bietet eine punktgehaltene, öffenbare Glasfassade. Die der Nutzung angepasste Illumination des Neubaus zeigt eine entsprechende Aktivität im öffentlichen Raum an. Der Hauptzugang wurde in das Erdgeschoss verlegt. Auf Grund dieser Umstrukturierung veränderte sich insofern die interne Erschließungslogik. Die Garderobe ist nun mobil im Saal „Crange“ vorgesehen, welcher ebenfalls als Konferenz- und Veranstaltungsraum genutzt werden kann. Die multifunktionale Stadthalle ist mit dem Foyer durch eine absenkbare Hubwand verbunden. Dadurch ist der Raum auf etwa 1.300 m² erweiterbar. Das veränderbare Fußbodenniveau des Hauptsaales ermöglicht zusätzlich diverse Nutzungskonfigurationen. Die Abendkassensituation und der gastronomische Bereich wurden bedarfsgerecht überplant und neu verortet. Zentraler Punkt im Foyer ist die neue 27 Meter lange Bar mit Loungebereich. In Ergänzung mit der zuschaltbaren Bedarfsbar können nun auch Belastungsspitzen in der Gastronomie abgedeckt werden. Die räumliche Differenzierung erfolgt durch ein etwa 1,15 m hohes Brüstungselement aus Acrylröhren. Diese Flächen sind, ebenfalls im Sinne des Beleuchtungskonzeptes, illuminiert. Aktivitäten im Kulturzentrum werden so im Stadtraum angezeigt. Die neue Decke wurde als offene Decke unterhalb der bisher den Raum gliedernden Unterzüge angebracht. Das perforierte Metallraster ermöglichte es, die Lichttechnik im Deckenzwischenraum unterzubringen. Befreit von störenden Einbauten geht von der Decke eine großzügige, leichte Wirkung aus. Die Lichttupfer verleihen dem Raum die gewünschte atmosphärische Wirkung. Durch Rückbau gelang es das Raumvolumen zugunsten der Raumakustik zu vergrößern. Die weißen Deckensegel, Gestaltungsmotive der ursprünglichen Planung thematisierend, scheinen frei in einem unbegrenzten Raum zu schweben. Dramatisch steigen die Elemente an, umspielen geschickt das massive Tragwerk und führen so den Blick auf die Bühne. Die offene und somit akustisch unwirksamen Deckensegel aus Gipsfaserplatten tragen neben der Licht- und Tontechnik auch die Elemente der Gebäudetechnik. Mit den farbigen Leuchten in den Lichtvouten der Deckensegel sind die unterschiedlichsten Stimmungen möglich.

https://www.german-architects.com/de/architecture-news/reviews/aufgetaucht